Samstag, 30. November 2013

10. Berliner Adventsregatta der Klassen RG65 und MM

Hallo,
es ist ja beinahe schon ein bisschen spät - aber der Job ...

Letztes Wochenende fand bei den Berliner Balten die 10. Adventsregatta statt.

Ja, es ist wirklich schon 10 Jahre her, dass Thomas Dreyer auf die Idee kam, Nikolaus eine MM-Regatta in Berlin zu veranstalten. Saukalt war es damals und ich habe gekniffen, nicht ahnend, dass ich zwei Jahre später die Ausrichtung übernehmen und die Veranstaltung in Abstimmung mit Thomas zur Baltischen Seglervereinigung an den Wannsee holen würde. Anfänglich war es eine reine MM-Regatta, dann kam die Fortune 612 dazu, die aber nur wenig später schon von der RG65 ersetzt wurde. Die Felder wurden größer und die Regatta auf das ganze Wochenende ausgedehnt. Gleichzeitig rutschte die Regatta wegen des vereinsinternen Terminkalenders zeitlich etwas nach vorn und wurde zur Adventsregatta, auch wenn sie im Moment meist bereits an Totensonntag stattfindet.

Seit zwei Jahren verzeichnet die Veranstaltung immer neue Melderekorde. Mit 14 RGs und 19 MMs war schon im letzten Jahr ein absoluter Teilnehmerrekord aufgestellt worden, dieses Jahr sollte das noch einmal getoppt werden. 17 Meldungen gab es bei der RG, 21 bei der MM, von der dann 19 Boote auch tatsächlich am Start waren. Insgesamt also 36 Boote, die an den zwei Tagen auf der Jagd nach den von Mario Rudolph gestifteten Pokalen um die Tonnen hetzten.

Ok, mit dem Hetzen war das so eine Sache. Am Samstag bei der RG65 war der Wind leicht und aus einer brauchbaren Richtung, Am Sonntag hatte er für die MM ablandig gedreht und es brauchte lange, bis eine erträgliche Stärke aufgebaut war. Hetzen war also nicht, aber es reichte, um an beiden Tagen 12 Wettfahrten segeln zu können.

Das Starterfeld der RG65 - 17 Boote

Die Teilnehmer waren zum Teil weit angereist. Neben RG-Vorjahressieger Andreas Hoffmann (GER 120) aus dem Bayerischen Wald waren Teilnehmer aus Münster (Gero hätte eigentlich einen Sonderpreis für die weiteste Anreise verdient), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt am Start. Besonders erfreulich war die starke Teilnahme aus der Region Ost schon allein deshalb, weil es in der Regatta um die (inoffizielle) Regionalmeisterschaften Ost ging, auch wenn für die regelgerechte Austragung bei der RG einige Regatten fehlten, die mangels Masse bei Startern und Ausrichtern nicht zu Stande gekommen waren.

Der RG-Tag verlief trotzdem unspektakulär und ruhig, wenn man mal davon absieht, dass es zwei Ausnahmesituationen gab. Ein Skipper hatte vergessen, den Empfänger vor dem Einsetzen einzuschalten, und sein Boot war nicht davon abzubringen, hoch am Wind auf den Wannsee hinauszusteuern. Kein anderes Boot war in der Lage, den Ausreißer einzuholen und auf einen anderen Kurs zu drücken - da sieht man einmal, dass die Skipper wohl doch nur stören ... Ein Einholen mit einem gepaddelten Opti ging auch nicht. Letztlich wurde das Boot vom Trainer einer Optigruppe des Nachbarvereins VSaW mit dem Motorboot eingeholt und geborgen. Herzlich Dank auch an dieser Stelle noch einmal dafür!
Ja, und ein Boot kenterte - der Kiel war plötzlich weg. Ursache war eine nicht festgezogene Sicherungsmutter am Kielbolzen. Das Bergen war ohne Mühe möglich, da das dicht am Steg passierte. Außerdem konnte das Boot ohne Kiel nicht vor dem Opti flüchten. Ein Reservekiel war auch da, so dass bis auf ein bisschen Aufregung nichts wirklich passiert war.


Die RGs am Start
Zweikämpfe - wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte ...

Nach 12 Läufen gab es dann im Endeffekt ein denkbar knappes Ergebnis. Nur aufgrund der besseren Einzelergebnisse holte Steven Karalus (GER 414) aus Alt-Glienicke den "Pott" zurück in die Region, punktgleich vor dem Titelverteidiger Andreas Hoffmann (GER 120), der aus dem Bayerischen Wald angereist war. Den dritten Platz belegte Mario Rudolph aus Storkow (GER12). Herzlichen Glückwunsch!

Die Sieger bei den RGs - Mario (3.), Steven (1.) und Andreas (2.)

Das Siegerboot - eine Viperfish
Auf dem zweiten Platz eine JethRace
-
... und eine SLIM_65 auf Platz drei
Zwei Beobachtungen noch am Rande:
Es gibt sie noch - die Holzbootbauer. Der Preis für das schönste Schiff hätte Dieter Jantzen (GER 532) gebührt.

Die sauber in Holz gebaute Monomer von Dieter - eine Augenweide
Als RTR Modell im Handel erhältlich ist seit einer Weile die DragonForce. Kristian gab sein RG65 Debut damit. Während er bei der MM immer ganz vorn mit dabei ist, hatte er mit der DF keine Chance. Nicht nur, dass sie von Hause aus mit einem (schlechten) B-Rigg ausgestattet ist - es fehlt dadurch Segelfläche -, sie läuft bei dem wenigen Wind einfach nicht.

Kristians DF war einfach chancenlos

Am Sonntag ging es dann auch für die MM um die Regionalmeisterschaft. 19 MMs am Start sind schon eine Herausforderung für Teilnehmer und Wettfahrtleitung. Das wurde nicht gerade erleichtert durch die Windrichtung, die das Einsehen der Startlinie schwierig machten.

Das Starterfeld bei dem MMs - einige Skipper waren in beiden Klassen am Start

Der Tag verlief dann auch nicht ganz so harmonisch wie bei den RGs. Der Ton in der MM-Szene ist in den letzte Jahren deutlich rauer geworden - die Regelkenntnisse sind aber leider nicht besser geworden. Schade irgendwie ...

Die Windverhältnisse waren tricky und es war schwerer zu segeln als am Vortag. Aber auch bei der MM reichte es für 12 Wettfahrten und am Ende konnte Tobias Honer (GER 727)  den Pott für immer mit nach Stralsund nehmen. Er gewann die Adventregatta jetzt schon das dritte Mal in Folge. Zweiter wurde Lokalmatador Andreas Voigt aus Potsdam (G11) vor Mario Rudolph (GER 177), der damit zwei dritte Plätze vom Wannsee mit nach Hause nehmen konnte. Glückwunsch an die Gewinner!

Die Sieger bei der MM: Andreas (2.), Tobias (1.) und Mario (3.)
Danke an alle Teilnehmer und an alle, die mit angepackt haben. Bis zum nächsten Jahr!

Der Termin steht übrigens schon fest: Merkt Euch den 29. (RG) und 30.11. (MM) schon einmal vor.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen